Einige Absolventen des Wine Expert Kurses der Sommelierschule Koblenz versuchen, mindestens einmal im Jahr ein Weinanbaugebiet zu besuchen.
Vergangenes Wochenende hat es uns in die Pfalz verschlagen. Neben den bekannten Weingütern Bürklin Wolf in Wachenheim und Knipser in Laumersheim, habe wir uns für den Besuch, eines noch jungen und kleinen Weingutes in Neustadt-Königsbach entschieden: dem Hirschhorner Hof
Frank und Gerlinde John erzeugen hier seit rund 7 Jahren Weine nach biologisch dynamischen Richtlinien. Im Hirschhorner Hof konzentriert man sich auf zwei Rebsorten, Riesling und Spätburgunder; aus dem Riesling wird auch ein vorzüglicher Sekt erzeugt. Wir hatten uns eine Vertikal-Verkostung gewünscht, um einzelne Jahrgänge vergleichen zu können. Vom Pinot gab es die Jahrgänge 2004, 2005 und 2007 zu verkosten. Vom Riesling Buntsandstein hatten wir 2006, 2007 und 2008 im Glas. Um es gleich vorweg zu nehmen: Familie John macht grossartige Weine! Ungemein filigran und tiefgründig und von einer geradezu salzigen Mineralität geprägt.
Es wird nur hochreifes und völlig gesundes Lesegut verwendet. Bei den mit weinbergseigenen Hefen vergorenen Rieslingen wird bis auf eine leichte Filtrierung auf jegliche Schönungs- oder Stabilisierungmaßnahmen verzichtet. Ein absolutes Naturprodukt, welches Boden und Witterungsverhältnisse widerspiegelt.
Die Pinot-Reben stehen auf Böden mit hohem Kalkanteil. Nach mehreren Lesegängen werden die Trauben in grossen Holzfässern und Barriques vergoren, danach ruhen sie noch 2 Jahre auf der Feinhefe und werden dann unfiltriert abgefüllt. Die Weine tänzeln geradezu auf der Zunge, wirken sehr elegant, geradezu ätherisch.
Zum Schluss öffnete uns Gerlinde John noch einen im März degorgierten 2007 Riesling Sekt brut. Ein Traum! Nicht zuletzt weil der Grundwein gezielt für den Sekt vinifiziert wurde. Die Versektung erfolgt selbstverständlich nach der klassischen Methode, gefolgt von einem 18 monatigen Hefelager. Zarter Pfirsichduft, die Perlage kitzelt förmlich in der Nase, feinstes Mousseux und ein mineralischer, sehr zupackender Nachhall … So kann ein Pfälzer Sekt schmecken!
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