Im Biosphärenreservat Rhön grast auf bis zu 900 m hoch gelegenen Magerwiesen das Rhönschaf. Es zählt zu einer der ältesten deutschen Schafrassen und ist bereits seit dem 16. Jahrhundert in der Rhön zuhause. Das Rhönschaf hat im wahrsten Sinne einen Charakterkopf: hornlos, mit schwarzem Gesicht und einem römischen Nasenprofil!
Wie auch das Hinterwälder Rind im Schwarzwald so wird das Rhönschaf in diesem Vulkangebirge als Landschaftspfleger eingesetzt. Das heideähnliche Gebiet mit seinen Streuobstwiesen ist nämlich Ergebnis einer jahrhundertelangen und ehemals sehr verbreiteten Beweidung. Somit eine auf die Rhön perfekt angepasste Schafsrasse, die sich von den Kräutern der Magerwiesen und Buschsprösslingen ernährt. Und das schmeckt man!
Selbst Napoleon war vom Fleisch der Lämmer begeistert. Als er sich 1813 in der Rhön aufhielt und in den Genuss des Rhönschafs kam, veranlasste er, dass die Tiere als Wanderherden bis nach Paris getrieben wurden. Innerhalb kurzer Zeit war vom ‘mouton de la reine’ (königliches Schaf) die Rede.
Wir hatten Gelegenheit, fast alle Teile zu probieren und können die Begeisterung nur teilen. Obwohl die Lämmer erst im Alter von 8 bis 11 Monaten geschlachtet werden, ist ihr Fleisch eher rosa, erinnert an Kalb. Dies bedingt die extensive, nährstoffarme, aber kräuterreiche Fütterung der hochgelegenen Magerwiesen. Das Fleisch ist ungemein zart, hat eine dezente Würze und überhaupt nichts ‘stalliges’, weil es sich um echte Weidelämmer handelt.
Möglichst alle Teile eines Tieres zu essen, hat etwas mit dem Resepkt gegenüber der Kreatur zu tun. Es wäre doch traurig, wenn ein Lamm nur wegen seiner Edelteile geschlachtet würde. Deswegen haben wir auch die Innereien genossen und waren u.a. sehr angetan vom Herz, das gegrillt wurde.
Weitere Berichte zu diesem köstlichen Fleisch folgen …
1975 gab es im bayrischen und hessischen Teil der Rhön nur noch 300 Tiere. Heute hat sich der Bestand auf 4.000 erholt, ist aber dennoch als gefährdeten Rasse gelistet. Grund genug also, das Rhönschaf in die Slow Food Arche des Geschmacks aufzunehmen: wir essen, was wir retten wollen!
Wer mal wieder Urlaub in Deutschland machen möchte, dem sei die Rhön empfohlen! Nicht nur die Heimat des Rhönschafes, sondern auch das Land der offenen Fernen. Einige schöne Anregungen dazu findet man u.a. auf http://www.rhoenlamm.de
Und das nicht nicht nur für Wander- und Naturfreunde …..! ;-)
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Wer mehr über das Rhönschaf wissen möchte, dem empfehle ich das Blog http://www.Rhoenlamm.de. Dort findet man Rezepte, Hintergründe sowie Informationen über das Rhönschaf. Und täglich aktuelles aus der Heimat des Rhönschafs. Einfach mal reinklicken!